Trockene Magerwiesen und Feuchtbiotope am Heidesee

Im Rahmen des Projekts „Artenkenntnis für alle“ fand am 21.8. unter sachkundiger Führung von Frau Dr. Judith Bieberich, die vom Naturkundemuseum Karlsruhe organisierte Exkursion „Pflanzenwelt am Heidesee“ statt. Sie betonte bei der Einführung, dass in Karlsruhe viele unterschiedliche Naturräume und Biotope auf engem Raum zu finden sind.

Die Begehung des Heidesees endet mit einem Moment der Fassungslosigkeit

Am 25.7.24 fand eine Begehung des Heidesees durch den Ortschaftsrat, die Ortsverwaltung, sowie durch das zuständigen – Tiefbauamt (TA) und das Umweltamt (UA) statt. Eingeladen war auch der Bürgerverein Neureut-Heide e.V.

Frau Heck (TBA), Frau Bergstroem und Herrn Tropf (beide UA) berichteten über den Zustand des Sees, die Maßnahmen und die Perspektive……

Das Leben im Heidesee ist zurück!

Die anhaltenden Regenfälle haben dem See gutgetan. Mit dem zugeführten Frischwasser wurde offensichtlich auch reichlich Sauerstoff in den See eingetragen.

Das Wasser ist jetzt klar, wie schon lange nicht mehr. Der Grund des Sees ist bis in größeren Tiefen vom Ufer aus erkennbar. Keine Spur von Schlamm ist mehr zu sehen. Auch die aufsteigenden Blasen sind verschwunden.

In seichtem Wasser schwimmen verschiedene Fischarten über gut erkennbare Kieselsteine und diverse Insektenarten bevölkern die Wasseroberfläche. Rote und blaue Libellen schwirren durch die Luft und ein Fischreiher hält nach Fischen Ausschau. Das Leben im Heidesee ist wieder zurück.

Es bleibt abzuwarten, ob sich das wieder etablierte Biotop, das zumindest in Ansätzen funktioniert, mittelfristig behaupten kann.
Mit “MEHR LESEN” gelangen Sie zu einer kleinen Bildergalerie.

Warum ist Baden im Heidesee nicht gestattet?

In der letzten Zeit gab es vermehrt Nachfragen bei der Ortsverwaltung, warum das Baden in den Neureuter Seen nicht gestattet ist. Daraufhin veröffentlichte das Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz eine detaillierte Erläuterung zu diesem Thema.
Nachstehend finden Sie den Auszug, der den Heidesee betrifft. 

Der Heidesee ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Neureuter Bürgerinnen und Bürger. Er lädt zum Spazierengehen ein oder ermuntert dazu, sich im Wasser abzukühlen. Der Heidesee ist jedoch nicht als offizielles Badegewässer ausgewiesen. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Zum einen wird, wie bei allen anderen Gewässern in Karlsruhe, mit Ausnahme der Badestelle am Grötzinger Baggersee, die Wasserqualität nicht vom Gesundheitsamt kontrolliert. Der Heidesee birgt jedoch zudem noch weitere Risiken. Im Heidesee kommt wie in vielen Seen entlang des Oberrheins eine bestimmte Blaualgenart, die Burgunderblutalge vor. Diese bildet ein Gift, welches bei Menschen oder Hunden zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Die Burgunderblutalge kommt normalerweise in mittleren Seetiefen vor, kann jedoch bei bestimmten Bedingungen massenhaft auftreten und an die Oberfläche gelangen.

Ein weiteres Problem stellt das Nordostufer des Heidesees dar. Untersuchungen und Berechnungen durch ein Ingenieurbüro haben gezeigt, dass das Ufer wegen seiner Steilheit abrutschen kann. Eine solche Rutschung könnte den Berechnungen zufolge auch den Weg oberhalb des Ufers erfassen. Deshalb musste zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger das Ufer und der Weg gesperrt werden. Als naturnahe Zugangsbarriere wurde eine sogenannte Benjeshecke aus ortstypischem Gehölzschnitt geschaffen. Die Benjeshecke dient als Rückzugs- und Lebensraum für Vögel und andere Tiere. Mit der Benjeshecke werden außerdem die gesetzlich geschützten Uferbiotope vor dem Betreten geschützt.

Abfischung am Heidesee 21./22. Mai 2024

Im Rahmen der geplanten Biomanipulation zur Verbesserung der Wasserqualität wird der Heidesee erneut abgefischt. Die Aktion hat das Ziel, das Algenwachstum zu begrenzen.

Wie kann dieses Ziel erreicht werden?

Algen werden durch filtrierende Kleinkrebse, Wasserflöhe usw. abgeerntet. Die genannten Kleintiere dienen bestimmte Fischarten wie Karpfen als Nahrung. Diese wiederum werden von Raubfischen gejagt. Ein hoher Fischbestand von Fischen, die sich von den besagten Kleintieren ernähren, fördert somit indirekt das Algenwachstum. Ein hoher Raubfischbestand hingegen begrenzt es indirekt.

Wenn man jetzt bei der Abfischung alle Fische aus dem See entfernt und ausschließlich die Raubfische wiedereinsetzt, so manipuliert man die Fischbestände so, dass die Algenpopulation reduziert werden kann.

Wunderbarer Einblick in die Vielfalt der heimischen Vogelwelt

Bei sonnigem Wetter, das den Heidesee und Umgebung in ein frühmorgendliches Licht tauchte, startete unter fachkundiger Leitung von Herrn Tobias Wirsing unsere Vogelstimmenwanderung.
Schon nach wenigen Metern waren einige Vogelarten identifiziert. Wir erfuhren, dass der Zilpzalp und der Fitis äußerlich nicht zu unterscheiden, jedoch am unterschiedlichen Gesang erkennbar sind, dass die Ringeltaube sich durch einen fünfsilbigen Ruf auszeichnet, während sich die Türkentaube mit einem dreisilbigen Ruf begnügt. Die gezeigten Bilder vom Gartenrotschwanz und Hausrotschwanz machten deutlich, dass der Gartenrotschwanz eine Rotfärbung von Brust und Schwanz aufzeigt, während beim Hausrotschwanz nur der Schwanz rot gefärbt ist. 
Viele weitere Vogelarten und Unterarten konnten auf der rund 2-stündigen Tour identifiziert werden. Viele Teilnehmer waren von der Vielfalt der heimischen Vogelwelt beeindruckt.

Wir möchten uns ganz herzlich bei Herrn Wirsing bedanken, der uns auf eine nette und leicht verständliche Art die Vogelwelt in unserer unmittelbaren Umgebung nähergebracht hat.

Heideputz 2024 – Wir sagen Danke!

Bei kalten, aber wider Erwarten trockenen Wetterbedingungen waren auch dieses Jahr fleißige große und kleine Helfer*innen im Rahmen der Dreck-Weg-Wochen unterwegs, um das Gebiet rund um den Heidesee und die Toskana von Unrat zu befreien.

Nach getaner Arbeit konnten wir uns bei netten Gesprächen mit knusprigen Brezeln und einem Getränk stärken. Positiv ist zu bemerken, dass der Trend der letzten Jahre sich fortsetzte und deutlich weniger große oder gefährliche Gegenstände gefunden wurden. Auch die Mengen sind deutlich zurückgegangen.
Die vielen achtlos weggeworfenen Zigarettenstummeln und Glasscherben auf dem Parkplatz in der Nähe des Spielplatzes könnten zu einer Gefahrenquelle für unbeaufsichtigte spielende Kinder werden.

Wir möchten ausdrücklich der Ortsverwaltung danken, die wie jedes Jahr unseren Heideputz unterstützt hat.

Benjeshecke am nördlichen Ufer des Heidesees

Das Steilufer an der Nordseite des Heidesees ist absturzgefährdet. Zur Absicherung hat die Stadtverwaltung inzwischen den Aufbau einer sogenannten Benjeshecke rund 10 Meter nördlich der Uferkante beendet. Dabei wurde sukzessive Gehölzschnitt aufgeschichtet und so eine künstliche Hecke erzeugt. Der bisherige Weg entfällt ersatzlos, Rundgänge um den Heidesee sind aber weiterhin möglich.

Das Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz bittet die Spaziergänger*innen nahe der Hecke zu bleiben, da auch die Fläche zwischen dem Steilufer und dem Fuß– und Fahrradweg ein ökologisch schützenswerter Bereich ist, der möglichst wenig begangen werden sollte.

Weitere Details hierzu und zum Zustand des Sees finden Sie unter “MEHR LESEN”

Der Heidesee ist im Amphibien-Schutzprogramm

Positiv überrascht hat uns Ende Februar die Nachricht, dass der Heidesee als Nachrücker in das Feuerwehrprogramm Amphibienschutz des BUND aufgenommen wurde, welches das Ziel hat Gewässer und Gewässerkomplexe in Baden-Württemberg zu sanieren und amphibiengerecht zu gestalten.
Was bedeutet das für den Heidesee?

Wie geht es dem Heidesee?

Im März 2022 kam es zu einem vermehrten Auftreten von Burgunderblutalgen. Die Stadtverwaltung kündigte daraufhin auf Warnschildern an, dass Sanierungskonzepte zur Verbesserung der Wasserqualität des Heidesees entwickelt und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Was ist der aktuelle Stand?