Im Rahmen des Projekts „Artenkenntnis für alle“ fand am 21.8. unter sachkundiger Führung von Frau Dr. Judith Bieberich, die vom Naturkundemuseum Karlsruhe organisierte Exkursion „Pflanzenwelt am Heidesee“ statt. Sie betonte bei der Einführung, dass in Karlsruhe viele unterschiedliche Naturräume und Biotope auf engem Raum zu finden sind.
Die Umgebung des Heidesees zeichnet sich durch Sand- und darunter liegende Kiesablagerungen aus. Sie wurden am Ende der letzten Eiszeit durch den Rhein und durch Wind abgelagert. Beide Schichten sind wasserdurchlässig, sodass sich ein trockenes, nährstoffarmes Biotop entwickelte. Die Sandmagerrasen werden von Pflanzen besiedelt, die sich gut an diese schwierigen Bedingungen angepasst haben.
Die Tour startete am Fuße des Steilufers, wo die sandige Umgebung gut erkennbar ist und führte am Nordufer über die Magerwiesen mit spärlichem Bewuchs, freien Flächen und Flechten hinunter zum See. Hier ist die Vegetation wegen der Nähe zum See ganz anders. Das Biotop ist wesentlich feuchter und nährstoffreicher. Hier findet man eine üppige Wiese mit Brennnesseln als Stickstoffanzeiger.
Entsprechend wurden ganz unterschiedlichen Pflanzen entdeckt. Entlang des Steilufers konnten wir den seltenen Sandwegerich (Bild 1), der typisch für sandige Böden ist, den auf Trockenheit spezialisierten scharfen Mauerpfeffer (Bild 2) sowie die Trockenheit tolerierende Nachtkerze (Bild 3) bzw. Königskerze (Bild 4) identifizieren.
Am Seeufer konnten wir typische Vegetation, wie das Schilfrohr (Bild 5), aber auch mächtige Bäume, wie die Schwarz-Pappel (Bild 6) finden.
Wir möchten uns bei Frau Dr. Biberich für die interessante Führung recht herzlich bedanken.