Bügerverein

 

Neureut-Heide e.V.


Umwelt
und
Natur

Alter Flugplatz - Ort der Ruhe - Ort der Aktivitäten

Der Alte Flugplatz hat in den vergangenen Sommermonaten viel geboten:
Wer Ruhe suchte, konnte diese besonders im Norden finden. Die dicken
Pappelstämme am nördlichen Querweg bei den Eseln haben viele Besucher
eingeladen, den Blick nach Süden über die große Freifläche und das
Stadtgebiet bis in den Schwarzwald schweifen zu lassen. Hierbei oder beim
Spazierengehen oder Joggen auf den Rundwegen waren herrlich hellblaue,
rosa oder weiße Blütenteppiche von Vergissmeinnicht, Storchschnabel oder
Bauernsenf zu genießen. Der Alte Flugplatz hat sich in diesem Jahr in einem
hervorragenden Zustand präsentiert. Um diesen zu erhalten, wurden die
großen Freiflächen wieder von einem Neureuter Landwirt in Abschnitten und
zeitlich versetzt gemäht. Das Mähgut konnte abtransportiert und Schafen
bereit gestellt werden.

Die Esel des nördlichen Gebietsteiles sind nicht nur hübsch anzusehen, sie
leisten ausgezeichnete Arbeit: Der größte Teil der Fläche ist bisher einmal
abgeweidet worden, wobei nahezu keine Trittschäden entstanden sind.
Übrigens: Der Eselkot kann bestens als Dünger verwendet werden
(vergleichbar mit Festmist bzw. Pferdemist). Interessenten wenden sich bitte
an Herrn Weber (Tel. 9812420).

Ein trauriger Dauerbrenner beim Thema "Alter Flugplatz" ist der Vandalismus.
In den Sommermonaten "zierten" fast alle Eingänge Ständer mit abgebrannten
Infotafeln. Die Tafeln sollen die Besucher über die Schönheiten des Gebietes,
aber auch die richtigen Verhaltensweisen informieren. Warum man sie
aggressiv beschädigt, ist verständigen Bürgern ein Rätsel. Das Zerschneiden
des Zaunes ist eine ebenso traurige Routine geworden wie das Zerstören der
Leiteinrichtungen. Nicht zerstört, aber immer innerhalb weniger Tage
entwendet wurden fast alle Schilder der Stadt Karlsruhe, mit denen auf die
Rechtsgrundlage für die angemessenen Verhaltensweisen im Gebiet
hingewiesen wird.

Auch vor den Eseln macht der Vandalismus im Gebiet nicht mehr Halt: die
Tiere werden hin und wieder mit Steinen beworfen, der Eselzaun wurde
zerstört. Zum Glück sind die Tiere so intelligent, dass sie trotzdem im Gebiet
bleiben.

Die Kosten für diesen Vandalismus trägt keine Privatperson, sondern jeder
Steuerzahler - die Verursacher damit auch selber. Da der Schutz des Alten
Flugplatzes auf einer soliden rechtlichen Grundlage basiert, muss die
Naturschutzverwaltung auch weiterhin ihrer wichtigen Aufgabe nachkommen,
die Bevölkerung zu informieren. Allerdings ist nun mit einer größeren
polizeilichen Kontrolle zu rechen, auch im Hinblick auf die vielen derzeit
laufenden Strafanzeigen.

Ausblick:
Die Stadt Karlsruhe wird die Schilder mit der Allgemeinverfügung nicht mehr
aufhängen. Dennoch gilt: die Wege dürfen nicht verlassen werden und die
Hunde nicht frei laufen. Verstöße gegen diese Regeln werden geahndet. Denn
die Allgemeinverfügung gilt auch, wenn sie nicht an jedem Eingang hängt.

Ab Oktober werden wieder Schüler der benachbarten Grundschulen auf dem
Flugplatz aktiv werden und vorwiegend Trauben-Kirschen entfernen, um das
Zuwachsen der großen Freifläche zu verhindern. Die Arbeitseinsätze der
Schüler können erstmals von Unterrichtsbesuchen durch Mitarbeiter des
Umweltamtes begleitet werden.

Nach einjähriger Pause wird die Jägergemeinschaft wieder die Beizjagd
durchführen. Der Entscheidung für die Ausübung der Beizjagd sind
umfangreiche Diskussionen vorangegangen. Letztendlich ausschlaggebend für
die jetzige Genehmigung war der zu erwartende intensive Seuchenzug und
mögliche Beeinträchtigungen der Borstgrasentwicklung durch Fraß und
Wühltätigkeit der Kaninchen. Näheres zur Beizjagd und über die Falknerei ist
dem Artikel von Herrn Kolb "Falknerei auf dem Flugplatz Karlsruhe" zu
entnehmen.

U. Rohde, Umweltamt in Absprache mit der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege.


zum Artikel "Falknerei auf dem Flugplatz Karlsruhe"

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