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Pflegemaßnahmen auf dem
alten Flugplatz
War der Alte Flugplatz in den Sommer- und Herbstmonaten
häufig ein Ort
der Ruhe, der viele Besucher zum Verweilen und Genießen
eingeladen hat,
wird er in den Wintermonaten für kurze Zeit ein ganz anderes
Bild abgeben:
Radlader und Bagger werden im Norden des Gebietes tätig.
Beiderseits des
nördlichen Querweges im Bereich des Zuganges New-York-Street
befinden
sich alte Kompost- und sonstige Materialablagerungen aus der Zeit
der
Nutzung des Geländes als Flugplatz der Amerikaner. Man erkennt
die Flächen
an ihrem üppigen Bewuchs: Der nährstoffreiche Kompost
lässt hier Brennessel-
herden, dornige Robinien und amerikanischen Eschen-Ahorn wachsen.
Von
Natur aus befinden sich in diesen Bereichen allerdings Sande,
die vom Rhein
abgelagert und vom Wind gelegentlich verweht wurden. Ein
durch trockene,
nährstoffarme Böden geprägtes Gelände, auf
dem verschiedene Typen des
Heide- und Extensivgrünlandes vorherrschen (1) ist
daher auch das Leitbild
Pflege- und Entwicklungsplanes für den Alten Flugplatz,
der von der
Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege in Auftrag
gegebenen
wurde.
Die Ablagerungen werden so entfernt, bis kiesiger Sand frei liegt.
Entstehende
Geländevertiefungen werden nicht verfüllt, randliche
Böschungen und
Steilwände werden nicht abgeflacht. Der Rohboden wird weder
bepflanzt,
noch eingesät. Die Naturschutzverwaltung geht davon aus,
dass sich die
entstandenen Sandflächen zunächst mit der typischen
Ödlandvegetation der
trocken-warmen Standorte, später mit Sand- und Magerrasen
besiedeln
werden (dies war bereitsn den vergangenen Jahren sehr schön
in der
Südostecke des Alten Flugplatzes zu erkennen,
wo sich vorher noch die
versiegelten Flächen der Amerikaner befanden).
Die Durchführung dieser großen und auffälligen
Pflegemaßnahme auf dem
Alten Flugplatz wird durch eine besondere Situation
ermöglicht: Das
Naturschutzgesetz sieht vor, dass für Eingriffe in Natur
und Landschaft ein
Ausgleich geschaffen werden muss. Hier ist es der Bau der Nordstadtbahn,
für den eine Ausgleichsmaßnahme in unmittelbarer Nähe
erforderlich wird. Für
die Verkehrsbetriebe Karlsruhe sind daher viele im Pflege- und
Entwicklungs-
plan der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege
vorgeschlagene
Maßnahmen als Ausgleich besonders geeignet. Deren Umsetzung
wird von
der Naturschutzverwaltung betreut und ist ein großer Schritt
in Richtung
Optimierung der Biotope des Alten Flugplatzes in zwei
bisher untypischen
Bereichen des Gebietes.
U. Rohde
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(1): Vogel, P. & Th. Breunig 2000: Nutzungs-, Pflege- und
Entwicklungsplan
für das Gebiet Alter Flugplatz, unveröff.
Gutachten im Auftrag der
Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe.
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