Protokoll der Jahreshauptversammlung 2008
(3.5.2008)
TOP 1:
Begrüßung durch den Vorsitzenden
Hr. Böllinger begrüßt alle Anwesenden, Hr. Dr. Keller (BV-
Vorsitzender Waldstadt), Prof. Dr. Fritz (AKB- Vorsitzender) und
Hr. Dischinger (BNN).
Hr. Böllinger stellt fest, dass die Einladung zu dieser
Jahreshauptversammlung schriftlich und fristgerecht mit der
Tagesordnung durch Einwurf in die Briefkästen sämtlicher
Haushalte der Heide erfolgte und in den NN veröffentlicht wurde.
Zu Ziffer 9 gibt es keine Anträge.Aus der Mitgliederversammlung
gibt es keine Einwände gegen die Tagesordnung, die somit
genehmigt ist. Zu Ehren der im letzten Jahr verstorbenen
Mitglieder legt die Versammlung eine Gedenkminute ein. Die neuen
Mitglieder werden begrüßt.
TOP 2:
Bericht des Vorstandes
Ein großes Thema im vergangenen Jahr war und ist nach wie vor
die Nordtangente und der geplante Bau der Kohlekraftwerke im
Westen der Stadt. Außer diesen großen Umweltthemen ging es im
letzten Jahr noch um:
Die Eislaufhalle: Da gibt es nichts Neues. Wir haben die
Ortsverwaltung gebeten nachzuhaken.
Endhaltestelle Straßenbahn: Lärmbelästigung und Verschmutzung.
Eine verstärkte Polizeipräsenz wurde uns zugesagt. Die
Ortsverwaltung hat zugesichert die Endhaltestelle in
regelmäßigem Rhythmus, als auch bei Bedarf zu kontrollieren und
zu reinigen.
Ein Grüncontainer für die Heide konnten wir nicht durchsetzen,
da die Stadt keine neuen Standorte mehr einrichtet.
Durch die Verkehrssituation in der Heide ist der Klammweg stark
belastet, aber auch die Strasse Am Wald und der Bocksdornweg.
Bezüglich des Durchgangsverkehrs bringt hoffentlich die
Querspange Entlastung. Geschwindigkeitsmessungen sind angemahnt.
Der BV kann sich nicht für Maßnahmen einsetzen, die nur an einer
Stelle Entlastung und an anderer Stelle Belastung bringen.
Die Exkursion zum Kernkraftwerk Philippsburg 2007 war ein
Erfolg. Für dieses Jahr ist eine Besichtigung bei MIRO geplant.
Dank an den Organisator Carl M. Falck.
W: Raab organisierte für den 3.10.07 eine wunderschöne Wanderung
in die Pfalz und bereitet für dieses Jahr eine Fahrradtour vor.
Eine Weinprobe im Spätherbst fand großen Zuspruch und soll auch
dieses Jahr wiederholt werden.
Am 12.04.08 wird der diesjährige Heideputz stattfinden.
Der Bürgerverein hat sowohl beim Tennisturnier, als auch beim
Fußballturnier eine Mannschaft gestellt.
Hr. Böllinger bedankt sich für die harmonische Zusammenarbeit
bei seinen Vorstandskollegen.
2009 wird wieder ein Heidefest stattfinden.
Umwelt und Natur (Fr. Dr. Morlock- Fien):Im April 2007 fand ein
Info- Tag „Nordtangente“ statt, organisiert von der
Aktionsgemeinschaft gegen die NT. Infostände und eine Simulation
der Trassenführung und des Lärmes vermittelten eine Vorstellung
der NT, die letztendlich als Autobahnquerspange zwischen der A8
und A65 dienen soll (Bukarest- Paris). Momentan sind die Wellen
geglättet, die NT ruht sanft. Das Problem ist die 2.
Rheinbrücke, die die Trassenführung zementiert.Stora-
Enso/Kohlekraftwerk:
Bisher hatte Stora- Enso eine Gas gestützte Verbrennung, nun
möchten sie auf Kohle und belastetes Material umsteigen. Das
Problem ist, dass 30t Feinstäube pro Jahr ausgestoßen werden.
Der BV hat in Kooperation mit 3 weiteren Bürgervereinen, dem
BUND und der Aktionsgemeinschaft „Besseres Müllkonzept“ 3000
Einwendungen gegen den Bau gesammelt. Es fand ein
Erörterungstermin statt und das Regierungspräsidium ist bemüht.
Die Frage ist, welche Auflagen Stora- Enso gemacht werden.EnBW-
Kohlekraftwerk:
Auch EnBW plant ein Kohlekraftwerk (RDK8) mit 960 Megawatt. Mit
der gleichen Kooperation wie bei Stora-Enso hat der BV 6000
Einwendungen gesammelt. Der Erörterungstermin fand im November
2007 statt. EnBW hat im Vorfeld Zugeständnisse gemacht und den
Grenzwertantrag halbiert.Dr. Schmidt- Adelmann (Gesundheitsamt
Karlsruhe) bestätigt, dass Feinstaub nie irrelevant ist. 16000
Menschen erkranken jährlich an Feinstaub in der BRD und er führt
zu einer 9monatigen Lebensverkürzung pro Person.EnBW produziert
nochmals 220t Feinstaub, die auf Karlsruhe nieder rieseln.
Alternative: Gas. Dabei gibt es Bedenken wegen der Abhängigkeit
von Russland. Wir waren mit Uran während des Kalten Krieges
abhängig und Russland hat nie dicht gemacht.
EnBW hat Interesse an den Emissionsrechten, die vor 2012
erworben werden müssen. Danach darf nicht mehr gebaut werden.
Mittlerweile ist auch die Presse und die Stimmung in der
Bevölkerung gegen den Bau eines Kohlekraftwerkes.
Es gibt die überlegung beim Verfassungsgericht Klage gegen den
Bau einzureichen , mit der Begründung des Rechtes auf
körperliche Unversehrtheit (GG).
In der AKB- Sitzung bekam der Antrag der 4 BVs leider keine
Mehrheit.
Frage: Warum hat der Gemeinderat einem Kohlekraftwerk
zugestimmt? Wahrscheinlich aus Sorge um Arbeitsplätze etc.
Ministerpräsident Öttinger sagt es solle da gebaut werden, wo
Akzeptanz in der Bevölkerung besteht. Wir sollten keine
Akzeptanz zeigen.
Verkehr (Hr. Falck):
Signalanlage am Weißdornweg:
Der BV setzt sich für eine reduzierte Ampelführung, möglichst
nur eine Sicherung des Bahnübergangs ein. Der Briefwechsel
zwischen BuS und OV, der unser Anliegen vertrat, ergab, dass
aufgrund der Geometrie des Platzes technisch keine andere
Möglichkeit besteht. Der Bürgerverein Heide wird sich nun selbst
an BuS wenden.
Heidefrauen (Fr. Dinter):
Die Heidefrauen bestehen nun seit 35 Jahren und sind zusammen
alt geworden.
Termine:
09.04.08, 14.30Uhr: Einladung zur Besichtigung des Wohnstiftes
in der Nordstadt.
23.08.08, Freilichtbühne ötigheim „Romeo und Julia“ mit dem Bus
(30 Karten)
Hr. Böllinger bedankt sich bei Frau Dinter für die Betreuung der
Frauen.
TOP 3:
Bericht des Kassenverwalters
TOP 4:
Bericht der Kassenprüfer
Die Kassenprüfung fand am 17.02.08 statt. Hr. Dehn und Hr. Prof.
Dr. Brunner haben alle Belege überprüft und konnten nichts
beanstanden.
TOP 5:
Aussprache über TOP 2,3 und 4
Keine Aussprache erwünscht.
TOP 6:
Entlastung des Vorstandes und des Kassenverwalters
Hr. Prof. Dr. Brunner beantragt die Entlastung des Vorstandes
und des Kassenverwalters.
Der Vorstand und Kassenverwalter werden einstimmig bei
Selbstenthaltung entlastet.
TOP 7:
Neuwahl eines Vorstandes
Wahlleiter: Prof. Dr. Fritz
Die Versammlung ist einstimmig für eine offene Wahl.
Zum 1. Vorsitzenden wird gewählt:
Herbert Böllinger
Feuerdornweg 28
76149 Karlsruhe
Zu den 2. Vorsitzenden werden gewählt:
Dr. Ulrike Morlock- Fien
Großschneidersweg 3
76149 Karlsruhe
Mechthild Lahres
Sanddornweg 8
76149 Karlsruhe
Zum Kassenverwalter wird gewählt:
Thomas Metzger
Bocksdornweg 10
76149 Karlsruhe
Zur Schriftführerin wird gewählt:
Siglinde Andor
Bocksdornweg 31
76149 Karlsruhe
Zum Pressereferent wird gewählt:
Carl M. Falck
Str. Am Wald 39
76149 Karlsruhe
Zu Beisitzern werden gewählt:
Dr. Gerda Frank
Heideweg 9
76149 Karlsruhe
Marion Neumann
Bocksdornweg 53
76149 Karlsruhe
Karlheinz Hömisch
Weißdornweg 55
76149 Karlsruhe
Thomas Ripplinger
Arnikaweg 11
7614 Karlsruhe
Zu Kassenprüfern wurden gewählt:
Prof. Dr. Urban Brunner
Bocksdornweg 11
76149 Karlsruhe
Gerhard Thiele
Hagebuttenweg 11
76149 Karlsruhe
TOP 8:
„Luftschadstoffsituation in Karlsruhe, westl.
Stadtteile“Referent: Norbert Hacker (Leiter des Amtes für
Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe)
In Karlsruhe gibt es 3 Messstationen: Kinderklinik, Reinhold-
Frank Str. und Kriegsstr./Kühler Krug. Sie liegen
Straßenverkehrs orientiert. Die Messstation in Karlsruhe- West,
am Entenfang wurde abgebaut.Der Grenzwert für Feinstaub (PM 10)
von 2005 hat Karlsruhe beim Tageswert, beim 24h Mittelwert und
Jahreswert nicht überschritten.
SO2 spielt in der Luft keine Rolle mehr, aufgrund der
Luftreinhaltemaßnahmen.
Emissionen (was aus Schornstein raus kommt) werden zu 95% von
der Industrie erzeugt, sind aber aufgrund der Maßnahmen besser
geworden.Immissionen NO2 : Schwerpunkt liegt in der Mitte von
Karlsruhe, nicht in den Randgebieten.In den Randlagen gehen die
Emissionen zurück.
Bei den Emissionen von NO2 zeigt sich eine positive Entwicklung.
Beitrag: Industrie 60%, Verkehr 30%Bei dauerhaften Messungen ist
der Wind irrelevant- die Werte sind repräsentativ.Feinstaub:
2006 gab es eine einmalige überschreitung des Grenzwertes in der
Kriegstr.
Feinstaub ist meteorologisch abhängig:
Wetter gut- Feinstab unter Grenzwert
Wetter schlecht- Feinstaub über Grenzwert
Bei Feinstaub besteht noch Forschungsbedarf (Strategie und
Hintergründe).
Karlsruhe hat die viert höchste Feinstaubbelastung von Baden-
Württemberg. Da Karlsruhe ein Belastungsraum ist, gibt es die
Luftreinhaltungspläne.PM 10- Emissionen: Werte sind
steigend.Partikelgröße ist relevant, z.B. PM 2,5 geht über die
Lunge direkt ins Blut.Charakteristischer Wirkungskreis von PM
10:
Lokale Belastung 12% (Umkreis bis zu 200m)
Gesamthintergrundsniveau 88% (Stadt Karlsruhe)PM 10 in der
Kriegstr. : 20% Verkehr und 80% GesamthintergrundPM 10
Tagesmittelwerte: überschreitungen nur im Winter
Grund: Heizung und MeteorologieEmissionen: Schwerverkehr- hoch
Diesel: höher
Benzin: weniger
Partikel: Schwerverkehr dominant
Maßnahmen: Luftreinhalteplan; Fahrverbot wird als effektivste
Maßnahme gesehen.
Sinn der Umweltzonen: Wenn man in Karlsruhe nichts zu tun hat,
dann soll man drum herum fahren.Versuch. Tour de France in
Karlsruhe und 12stündige Verkehrssperrung (Reinhold- Frank
Str.):
NO: 20 statt 120 – 70% weniger
NO2: 30 statt 100- 60% weniger
PM 10 nur 25%weniger- großräumige Hintergrundsbelastung spiegelt
höheren Wert wieder.
Kleinräumiges Phänomen: Andere Messstationen in Karlsruhe hatten
erwartete Werte.
Es zeigte sich, dass der Verkehr einen großen Anteil an der
Belastung hat.Fahrverbot/Umweltzonen: 80% aller alten Fahrzeuge
sind nachrüstbar, nur wenige sind ausgeschlossen. Es gibt kein
Anwohnerfreifahrschein: Nachrüsten vor Ausnahmen.Wortmeldungen:
Wer entscheidet wo Messstationen aufgebaut werden?
Die Landesregierung: Schwerpunkt ist der Verkehr.Die Analyse des
Bundesamtes hat ergeben, dass Kleinfeuerungen zunehmen werden.
Ist ein Ausbau des Fernwärmenetzes angedacht?
Es gibt einen Klimaplan mit den Stadtwerken. Thema
Kühlung/Fernwärme soll intensiviert werden, bzw. Wege aufgezeigt
werden, wie Fernwärme in weniger dicht bebaute Gebiete
transportiert werden kann.Wie gefährlich sind PM 0,1?
Ist messtechnisch noch nicht fassbar und somit noch nicht in der
Diskussion. Vorerst wird erst auf PM 2,5 hingearbeitet
(Ultrafeine).Gibt es zu Feinstäuben Einordnungsideen?
Feinstäube haben lange Transportwege (Wolken/
Inversionswetterlage)- man hat Feinstäube nicht im Griff. Es
gibt natürliche Feinstäube, z.B. Salzgehalt in der Luft oder
offene Sandbereiche am Meer.RDK 8 muss nicht in Karlsruhe
stehen, Karlsruhe hat zu viel Wärme. Der Rhein wird auf 27°C
aufgewärmt. Zukunftsgedanke: Niedrigtemperaturanlagen müssen
Heizung angepasst werden.Feinstaub: Durch die verbesserte
Filtertechnik wird der Feinstaub feiner und gefährlicher. Früher
blieben die kleinen Partikel an den größeren hängen.
Das führt zu einem Verlagerungseffekt: neue Technik- neue
Probleme.Feinstaub hat keine biologische Irrelevanz, nur eine
mathematische und verwaltungstechnische.Hr. Böllinger bedankt
sich bei Hr. Hacker für den Vortrag und bei den Gästen für das
lebhafte Interesse.
TOP 9:
Verschiedenes
Hr. Böllinger bedankt sich bei den ausgeschiedenen
Vorstandsmitgliedern, Hr. Tschepella und Hr. W. Raab für ihre
geleistete Arbeit und gute Zusammenarbeit (beide nicht
anwesend).Fußballturnier am Pfingstsonntag Mannschaft stellen,
wenn möglich.
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