Exkursion Miro
2008

eingestellt am 18.8.2008

18.08.2008

Exkursion zur MiRO

Mineralölraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG
http://www.miro-ka.de

Bilder

Nach der sehr positiven Resonanz auf die Exkursion zum Kernkraftwerk Philippsburg im vergangenen Jahr lud der Bürgerverein Neureut-Heide in diesem Jahr zur Besichtigung unseres industriellen Nachbarn MiRO ein.

Am Freitag, den 18. April 2008, fanden sich daher 42 interessierte Exkursionsteilnehmer aus der Heide vor dem Verwaltungsgebäude der MiRO im Karlsruher Norden ein. Auf sie wartete ein umfangreiches Programm, das zunächst mit einer Vorstellung der MiRO und ihrer Aktivitäten begann. So erfuhren wir von Frau Schönemann, die bei der MiRO für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, dass auf dem 3 mal 4 Kilometer großen Gelände ca. 50 Millionen Liter Rohöl pro Tag verarbeitet werden, und die MiRO damit die größte Kraftstoffraffinerie in Deutschland ist. Das riesige Tanklager auf dem Gelände bietet Platz für 4,6 Millionen Kubikmeter verschiedener Erdölprodukte sowie weiteren Platz für einen Krisenvorrat leichten Heizöls. Die MiRO ist an zwei große Pipelinesysteme (von Marseille bzw. von Triest kommend) angeschlossen, über welche die Belieferung mit Rohölen erfolgt. Der Abtransport der hergestellten Produkte wie Benzin, Diesel, Koks und Bitumen erfolgt per Tanklastzug, per Schiff oder per Bahn. Um noch einen weiteren Eindruck von der Bedeutung der MiRO zu bekommen wurde uns erläutert, daß ca. 21% der in Deutschland verbrauchten Ottokraftstoffe, also mehr als jeder fünfte Liter, aus Karlsruhe kommt!

Nach einem von der MiRO gereichten Imbiss ging es weiter mit Vorträgen zur Technik der Raffinerie, zur Sicherheit und zum Umweltschutz beim Betrieb der Anlage. Wir lernten dabei, dass die Raffinerie ein geschlossenes System darstellt, dass daher ein von vielen Außenstehenden als spektakulär empfundenes Abfackeln heute nur noch sehr selten vorkommt und nur zum Überdruckausgleich beim Hoch- oder Herunterfahren der Anlage oder in einem Notfall vorgenommen wird. Die MiRO besitzt zwei eigene Kraftwerke, die sie weitgehend unabhängig vom öffentlichen Stromnetz machen und die somit einen Sicherheitsfaktor darstellen für den Fall, dass die öffentliche Stromversorgung ausfällt. Der Umweltschutz stellt eine große Aufgabe beim Betrieb der Raffinerie dar. So werden permanent die Immissionen in die Luft direkt an den Kaminen gemessen und die Ergebnisse zeitnah an die Immissionsschutzbehörden gemeldet. Die Abwässer werden ebenfalls ständig überwacht. Um größtmögliche Sicherheit beim Betrieb zu gewährleisten, werden die Mitarbeiter der MiRO sorgfältig ausgebildet und instruiert, dies gilt gleichermaßen für auf dem Gelände tätige Mitarbeiter anderer Unternehmen, die dort zeitweise tätig sind (z.B. Baufirmen etc.).

Viele Fragen zur Technik aber auch zu Sicherheit und Umweltschutz, die an die Referenten gerichtet wurden, ließen das große Interesse und teilweise auch das sehr profunde Wissen der Teilnehmer erkennen. Alle Fragen und Diskussionsbeiträge wurden von den Vortragenden sehr kompetent und engagiert beantwortet.

Nach dieser sehr gründlichen Vorbereitung wartete bereits ein Bus auf uns, mit dem wir eine Rundfahrt durch das große Gelände machen durften. Das Betriebsgelände der MiRO erfuhr seine heutige Ausdehnung durch den Zusammenschluss der Raffinerien von OMW und Esso im Jahre 1996 und besteht auch heute noch erkennbar aus zwei Teilen, die über eine Brücke über die Alb verbunden sind. Beeindruckend sind die für Laien schier unübersichtliche Anordnung von Leitungen, Ventilen und Messgeräten sowie die enorme Anzahl großer, zylinderförmiger Tanks. Gesteuert wird die Gesamtanlage von einer Warte im Gelände aus, bei der alle Informationen elektronisch zusammenlaufen und mit Hilfe von Rechnern visualisiert werden. Die Mitarbeiter in der Warte können das komplexe Geschehen in der Raffinerie ständig beobachten und jederzeit steuernd eingreifen.

Zurück im Verwaltungsgebäude wartete eine Überraschung auf uns. Die MiRO lud alle Teilnehmer zu einem großem Buffet ein, bei dem es alles gab, was das Herz begehrte. Auch Kaffee und ein ausgezeichneter Kuchen wurde abschließend gereicht. Während des Essens nahmen sich Frau Schönemann und ihre Kollegen wieder viel Zeit, um mit uns weiterführende Fragen zur MiRO zu diskutieren. Mit der von allen Teilnehmern zu vernehmenden Anerkennung an die MiRO für die herausragende Veranstaltung und die überaus großzügige Bewirtung schloss dann auch die fast vierstündige, sehr lehrreiche und spannende Besichtigung. Den anschließenden Kommentaren der Teilnehmer war zu entnehmen, dass die Exkursion eine rundum gelungene Veranstaltung war und manche Erwartungen sogar übertroffen hat.

Herzlichen Dank allen Teilnehmern für ihr großes Interesse sowie vor allem der MiRO (insbesondere Frau Schönemann und den Herren Poschmann, Kleinknecht und Strass) für ihre sehr interessanten Vorträge, die Geduld bei der Beantwortung unserer Fragen, die sehr engagierte und umfassende Führung und die großzügige Bewirtung!


Carl M. Falck
 

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